Roberto Blanco

Roberto Blanco hat den Rhythmus kubanisch-karibischer Lebensfreude in die deutsche Unterhaltung eingebracht: „Ein bisschen Spaß muss sein“.
Als Sohn des kubanischen Folklore- und Varietékünstlers Alfonso Zerquera und dessen Frau Mercedes Blanco, erblickte Roberto Blanco in Tunis das Licht der Welt. In Beirut und Madrid aufgewachsen, musste er sein Leben ohne seine Mutter meistern – sie starb als er zwei Jahre alt war. Nach seinem Abitur studierte er Medizin, das jedoch nur für zwei Semester. Vielmehr keimte in ihm die Leidenschaft für etwas Künstlerisches auf – der Musik und der Schauspielerei.
Bevor jedoch die große Musikkarriere Einzug hielt, streckte Roberto Blanco Ende der 1950er seine Fühler in Richtung Schauspielerei aus. 1957 spielte er in dem Film „Der Stern von Afrika“ mit. Sein musikalischer Weg sollte aber nicht länger hinten anstehen: Er nahm an einem Nachwuchswettbewerb im Rahmen der Frankfurter Buchmesse teil, lies alle 1800 Bewerber hinter sich und ergatterte den Siegertitel. Mit Josephine Baker begann dann die angestrebte Gesangskarriere. 1958 sang er im deutschen Farbfilm den Schlager „Bühne frei für Marika“.
Mit den 1960er Jahren kamen die Termine und Angebote nur so herein geflattert: Es folgten mehrere Auftritte in verschiedenen Filmen wie „Alle Menschen werden Brüder“ nach dem Roman von Johannes Mario Simmel, oder „Drei Männer im Schnee“ nach Erich Kästner. Den Durchbruch als Sänger feierte er mit dem Sieg bei den Deutschen Schlager-Festspielen 1969 und seinem Kassenschlager „Heute so, morgen so“. Anknüpfend daran nahm er einige Schlagerplatten auf und erlebte 1972 mit den Titeln „Ein bisschen Spaß muss sein“ (Komponist: Christian Bruhn) und „Der Puppenspieler von Mexiko“ zwei seiner größten Erfolge.
Die Gute-Laune-Maschine Roberto Blanco florierte mit seinen farbenfrohen Outfits zum populärsten deutschsprachigen Künstler. Als Dauergast in sämtlichen Musiksendungen des Fernsehens, darunter auch bei Dieter Thomas Heck in der „ZDF-Hitparade“, erhielt er 1973 unter dem Titel „Heute so, morgen so“ eine eigene TV-Show. Nach mehrfacher Bewerbung beim „Grand Prix de la Chanson“, erreichte Roberto Blanco 1979 mit dem Titel „Samba si! Arbeit no!“ den vierten Platz. 1980 wurde er mit der Spielshow „Noten für zwei“ Nachfolger der von Rudi Carrellmoderierten Show „Am laufenden Band“. Die Sendung wurde 1982 nach vier Folgen auf eigenen Wunsch abgesetzt.
Im Kombipaket mit Tony Marshall trat er ab den 1990er Jahren auf. Mit zahlreichen Auftritten und ihrem größten gemeinsamen Hit „Resi bring Bier“ sorgten die beiden für Stimmung. Der Fernsehsender MDR widmete ihm 1997 eine Jubiläumssendung, in der namhafte Prominente wie u.a. Peter Kraus auftraten. 1994 war Roberto Blanco auch als Produzent tätig. Neben seinen deutschsprachigen Alben veröffentlichte er das Album „Por tu amor“ mit Songs in seiner spanischen Muttersprache und Musikern aus Südamerika.
In Til Schweigers Kinohit „1½ Ritter – Auf der Suche nach der hinreißenden Herzelinde“ aus dem Jahr 2008, spielt Roberto Blanco einen Kleinkriminellen im Mittelalter, der auch seinen Namen hat.
2011 sprach er in dem Film „Rio“ den Riesentukan Rafael und veröffentlichte mit „Du lebst besser, wenn Du lachst“ ein neues Album. Im selben Jahr (2011) begrüßte ihn das Wacken Open Air: Am 4. August trat Roberto Blanco dort als Special Guest zusammen mit der Thrash Metal-Band Sodom auf dem Festival auf. Der Auftritt war Teil einer Kampagne gegen Alzheimer.
Im Jahr 2016 veröffentlichte Roberto Blanco mit Waterloo eine Neuaufnahme des Songs „Brauner Bär und Weiße Taube“ von Gus Backus unter anderem in einer Dance-Version.
Der Sänger gewann im Mai 2019 den Schlagerplanet Award 2019 für sein Lebenswerk.
Auch in der Sendung „The Masked Singer Austria“ war Roberto Blanco vertreten. Er wurde als Germknödel enttarnt.
Nicht nur musikalisch ist Roberto Blanco im Einsatz. Aufgrund seines Engagements für Obdachlose und Kinder, beispielsweise durch Patenschaften bei World Vision Deutschland oder Unterstützung des Projektes Ärzte ohne Grenzen, ernannte die CSU ihn als Ehrenmitglied und ehrte damit sein künstlerisches Werk.
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