Sentimentaler RückblickHerzblatt: Die erotischste Stimme im deutschen Fernsehen

Herzblatt: Die erotischste Stimme im deutschen Fernsehen © NDR Fernsehen
Stadlpost Redaktion

Erinnern Sie sich? Vor 35 Jahren kam die „Mutter“ aller Dating-Shows ins Deutsche Fernsehen. Präsentiert von Deutschlands Lieblingsmoderator Rudi Carrell durfte jeweils ein Kandidat und ein Kandidatin, getrennt durch eine Wand, ihrem potentiellen „Herzblatt“ amüsante und kesse Fragen stellen. Die dann im Anschluss in Form von humorvollen-witzigen Zusammenfassungen durch Rudi Carrells Assistentin Susi Müller (58) aus dem OFF ins Studio gehaucht wurden.

Was macht Susi Müller heute?

Ihr verführerischer Tonfall brachte ihr in den deutschen Medien den Titel: „erotischste Stimme Deutschlands“ ein. Das ist umso bemerkenswerter, wenn man bedenkt, dass man sie bei ihrer Aufnahmeprüfung für die Schauspielschule genau wegen dieser Stimme durchfallen ließ. Den Schauspiellehrern war sie angeblich zu schwach. Doch das Blatt wendete sich, denn nach ihrem Entschluss zum Radio ins Moderatorenfach zu wechseln, wurde die damals 19-Jährige genau dort von Rudi Carrell entdeckt. Ihm verdankte sie ihre großen Durchbruch. Auch später bis zu seinem Tod standen sich beide sehr nahe, wie Susi in einem „BILD“-Interview aus dem Jahr 2013 gestand. Carrell wurde sogar der Patenonkel ihres heute erwachsenen Sohnes. Nach ihrer Zeit als „Herzblatt-Stimme“ arbeitete sie weiter vor allem im Hörfunk als Sprecherin und Moderatorin. Auch für Synchronaufnahmen oder Werbespots leiht Susi Müller ihre Stimme.

Gibt es eine Neuauflage von „Herzblatt“?

Von 1987 bis 2005 lief die ARD-Dating-Show insgesamt 463 Folgen lang – rund 926 Paar lernten sich in dieser Zeit kennen. Auf Carrell folgten Rainhard Fendrich (67), Hera Lind (64), Christian Clerici (56), Pierre Geisenstetter (49), Jörg Pilawa (56) und Alexander Mazza (49). Die Moderatoren kamen und gingen – wer aber immer blieb war Susi. Sogar bei der Neuauflage „Herz sucht Liebe“ hauchte sie wieder erotisch-zarte Zusammenfassungen aus dem Hintergrund. Trotz Susi blieb es aber nur bei einer kurzen ersten Staffel, die von Oktober bis Dezember 2016 lief. Die Quoten gingen kontinuierlich in den Keller: Von anfänglich 380.000 blieben nur 230.000 Zuschauer (ab 3 Jahren) übrig. Ganz andere Quoten-Traumzeiten erlebte die Original-Show im Ersten. So knackte das Quoten-Zugpferd Carrell in den 90er Jahren schon mal die 8 Millionen Marke. Aber selbst der Quotenabsturz bei Sat.1 tut dem Herzblatt-Fieber keinen Abbruch. Schon Kai Pflaume, der übrigens selbst einmal Kandidat der ersten Stunde war, bewies mit "Nur die Liebe zählt", dass das Format „Flirt-Show“ begehrt und nachgefragt beim Fernsehpublikum ist. Stolze 18 Jahre lang von 1993 – 2011 moderierte er die Sendung auf Sat.1. Seit dem durften wir von „Traumhochzeit“ über den „Bachelor“ bis „Love Island“ so ziemlich alles an Kuppel-Shows mitnehmen, was sich Programmchefs nur ausdenken konnten. Rudi Carrell und Herzblatt bleiben dagegen eine wunderbare Erinnerung an goldene(re) Fernsehtage. Ob es eine echte Neuauflage geben wird? Immer wieder wird das Thema in den Medien aufgegriffen, eine echtes Comeback ist jedoch (vorerst) nicht in Sicht. Immerhin: 2021 griffen die Österreichischen Bahnbetriebe die Idee als Marketing-Format auf. „ÖBBussi-Bahnreisen für Verliebte“ auf dem Wiener Hauptbahnhof war quasi eine kleine Wiedergeburt. Eins ist sicher: Die „Herzblatt“-Idee erfreut sich bis heute größter Beliebtheit.

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