Dunja Rajter: Ich bereue nichts in meinem Leben. ABSOLUT NICHTS

Vom Schulkinderchor über die Theaterakademie Zagreb in den Schlagerolymp: Seit 1964 lebt die kroatische Sängerin in Deutschland. Unvergessen ist sie auch als „Belle“ in „Winnetou I“ und als „Betsy“ in „Unter Geiern“. Die Tochter eines Musikleh- rers zeichnet sich bis heute durch ihre Vielfältigkeit aus. Neben der Musik und der Schauspielerei ist Dunja Rajter auch als Autorin erfolgreich
Stadlpost: Liebe Dunja, die Veröffentlichung Ihrer neuen CD „Ich will das Leben spüren“ wurde mehrfach verschoben. Warum?
Dunja Rajter: Ja, wir haben uns dafür einfach viel Zeit genommen. Es gab immer wieder neue Versionen und Texte. Wir haben das wirklich akribisch vorbereitet. Die Prognose für unsere Branche ist auch aktuell nicht schön. Es macht momentan kein Mensch oder Konzertveranstalter Pläne. Niemand denkt derzeit an aktuelle neue Veranstaltungen. Momentan springen wir also ins kalte Wasser mit der CD. Ich hoffe, dass das vielleicht irgendwann zu Ende ist. Den Lockdown können sie nicht ewig durchziehen!
Stadlpost: Ein Song auf dem Album heißt „Ich bereue nichts“ …
Dunja Rajter: Nein, ich bereue nichts! Absolut nichts. Was nutzt es mir, über Fehler nachzudenken? Du kannst sie nicht mehr rückwirkend korrigieren. Du hast nun mal so entschieden. Ich bin meistens nach meinem Bauchgefühl vorgegangen. Ich bin glücklich, wie sich alles entwickelt hat. „Ich bereue nichts“ ist ein wunderschönes Lied. Das passt genau zu mir (lacht).

Stadlpost: Das Lied „Ich möchte tanzen gehen“ fordert die Frage heraus: Könnten Sie sich eine Teilnahme bei „Let’s Dance“ vorstellen?
Dunja Rajter: Ich glaube nicht, dass ich das machen würde. Ich sage nicht, dass ich zum Tanzen zu alt bin, ich finde aber, dass man so einen Fernsehwettbewerb jüngeren Frauen überlassen sollte. Es ist viel schöner, wenn eine junge Frau tanzt als eine ältere. Das hat man auch bei manchen Damen gemerkt, die in die Jahre gekommen sind und da tanzten. Das sah einfach nicht so grazil aus. Es war nicht so perfekt getanzt, wie man es von jungen Menschen kennt. Ich weiß genau, was ich kann und was gut aussieht, deshalb würde ich das nicht machen. Genau aus diesen Gründen habe ich übrigens auch das Dschungelcamp abgesagt, auch wenn mir immer höhere Gagen angeboten wurden (lacht) …

CD-TIPP: Das Album „Ich will das Leben spüren“, das am 26.03.2021 endlich erscheint, ist eine gelungene Melange aus Folklore und Popschlager, das zudem mit sehr starken Texten begeistert. (Mandorla Music )
Stadlpost: In Ihrem Buch „Nur nicht aus Liebe weinen: Höhen und Tiefen meines Lebens“ führen Sie rührende Zwiegespräche mit Ihrer Enkelin Leyna. Gibt es aktuell Kontakt oder eher nicht?
Dunja Rajter: Oh ja, die Leyna! Inzwischen habe ich einen weiteren kleinen Enkel namens Lyon bekommen. Der ist jetzt anderthalb Jahre alt. Ich bekomme täglich auf WhatsApp aktuelle Fotos und Videos von ihm. Das ist wunderschön. Ich bin froh, dass das heute möglich ist – so etwas gab es ja vor einigen Jahren noch gar nicht. Beide sind wirklich sehr süß und entwickeln sich toll. Die Kinder, die in München leben, machen mir sehr viel Freude, sie sind wirklich goldig. Wie jede Oma finde auch ich, dass meine Enkelkinder die tollsten der Welt sind.

Stadlpost: Weiter schreiben Sie: „Die Schönheit ist ein Kapital ohne Zinsen. Sie vergeht.“ Das trifft auf Sie aber überhaupt nicht zu. Wie schaffen Sie es, bis heute diese Topfigur zu halten?
Dunja Rajter: Es ist nicht so, dass ich leide. Ich esse wirklich das, was mir gut tut und schmeckt. Ich esse gerne Gemüse, Salate und Obst. Also eher mediterran. Sehr viel Fleisch esse ich nicht. Aber es schmeckt mir alles. Sonntags esse ich gerne Kuchen, auch mal zwei oder drei Stück. Ich bin schon diszipliniert, es fällt mir aber nicht schwer. Ich habe mein Gewicht vor dem Kind und nach dem Kind gehalten. So halte ich es seit Jahrzehnten. Vielleicht habe ich einfach Glück, dass ich wirklich nicht zunehme. Ich mache keine Diät. Hin und wieder trinke ich auch gerne mal einen leckeren Wein – alles in Maßen. Der kroatische Rotwein ist gut, den kann ich nur empfehlen. Ich habe zwar nicht mehr die Haut einer Zwanzigjährigen, kann mich aber sehr gut schminken. Immerhin – meine Haare sind noch gut erhalten, was vielleicht jugendlich aussieht. Und über meine Figur kann ich mich auch nicht beschweren.
