Gitti & Klaus: Ihr aufregender Weg zum Musikantenstadl!

Ihr Motto lautet seit jeher: „Frohsinn, Stimmung und Geselligkeit“. Das Gesangspaar der guten Laune war unter anderem auch 13 Jahre lang Bestandteil der Unterhaltungssendung „Oberhofer Bauernmarkt“.
Die beiden sächsischen Künstler Gitte (71) und Klaus Röder (70) gehören zu den Spitzeninterpreten im Lande. Besonders Musikfreunde aus den neuen Bundesländern kennen die beiden sympathischen Künstler natürlich! Die zwei gehörten einfach in das musikalische Repertoire jeder guten Sendung – im Fernsehen wie im Radio! Vor allem live auf der Bühne zünden die beiden bis heute ein Feuerwerk der guten Laune.Aber auch Volksmusikfreunde aus den alten Bundesländern, Österreich und der Schweiz kennen das Power-Paar. Viele erinnern sich: „Klar, Gitte & Klaus, die waren doch oft im Musikantenstadl bei Karl Moik zu sehen.“ Und wie es dazu kam, das wollen wir Ihnen jetzt erzählen: Gitte und Klaus kannten sich bereits seit früher Schulzeit. Musikalisch angenähert haben sich die Jugendlichen kurz darauf im Kulturensemble der DSF (Deutsch-sowjetische Freundschaft). „Eine gemeinsame Heimstatt fanden wir aber dann im Kreiskulturhaus Wilkau-Haßlau“, erzählt Klaus Röder. „Im Ensemble der jungen Talente.“ Heinz Quermann brachte Gitte & Klaus danach in die Sendung „Herzklopfen kostenlos“.
Nach dem Vorbild von Esther und Abi Ofarim gestalteten beide ihre Auftritte. Ihre musikalische Bandbreite ist von Anfang an sehr groß. Von der Ballade, dem Volkslied bis zum Schlager – Gitte & Klaus wurden ein echter Publikumsmagnet. Bei den Republikausscheiden der jungen Talente erhielt das Duo das Angebot, ein Studium am Zentralen Studio der Unterhaltungskunst in Berlin aufzunehmen. Zum Abschluss erhielt das Musik-Paar den begehrten Berufsausweis als Unterhaltungskünstler. Die Silbermedaille beim Interpretenwettbewerb 1976 öffnete dem Duo dann die Tore zu größeren Auftrittsmöglichkeiten. Die ersten Rundfunktitel folgten und auch 1977 die Einladung zu einer damals sehr beliebten Fernsehsendung. „Wir kamen bestens an und daraus wurden über 15 Jahre Oberhofer Bauernmarkt“, erzählt Klaus.

Und das gleichnamige Tourneeprogramm mit Fred Schmidt und Leni Statz gehörte zu DDR-Zeiten und auch noch nach der Wende zu den absoluten Publikumsrennern. „Wir kamen mit allen Musikgenres in Verbindung“, sagt Klaus Röder „Vom einfachen Volkslied bis zum absoluten Stimmungsknaller.“ Aufgrund dieser erfolgreichen Musikproduktionen im Oberhofer Bauernmarkt kam die Plattenfirma „Amiga“ auf sie zu und bot an, eine Langspielplatte zu machen. „Gitte hatte einen Cousin im Westen, der oft in der DDR war. Er sagte, dass er mal eine Platte mitnimmt und sie an Karl Moik schickt“, erinnert sich Gitte. Die Hoffnung bei den Musikanten war jedoch gering, dass daraus eine Reaktion erfolgen würde. Aber an einem Abend rief dann tatsächlich Karl Moik an! Die beiden dachten zunächst, es handle sich um einen Scherz. „Nein, nein, hier ist wirklich Karl Moik. Ich hätte euch gerne in meinem Musikantenstadl“, schallte es aus dem Telefonhörer.
Die Genehmigung von staatlicher Seite für eine Reise ins nichtsozialistische Ausland zu bekommen, war schwierig. Doch schließlich bekamen Gitte & Klaus die Erlaubnis, nach Österreich zu fahren. Im Dezember 1988 fand die Premiere im Musikantenstadl statt. „Karl Moik hatte sich ein Böhmen-Medley von uns ausgesucht. Aber auch das gemeinsame Medley mit allen Künstlern machte uns natürlich mächtig Spaß“, so Klaus. Der nächste, sehr emotionale Auftritt fand beim Wende-Musikantenstadl in Cottbus 1989 statt. „Das war natürlich ein wahnsinniges Erlebnis, dort auftreten zu dürfen“, sagt Gitte. Und bald darauf folgte der nächste Stadlauftritt beim 60. Musikantenstadl 1990 aus Maribor. Auch danach gab es immer wieder neue Reisen zum Musikantenstadl, nämlich dann, wenn Gitte und Klaus ein neues Lied oder ein Album produzierten. Dankbar denken die Künstler an Karl Moik und sein Verständnis für Künstler und Musik. Heutzutage pausieren die Volksmusikanten notgedrungen wegen Corona mit ihren vielseitigen Programmen. Doch im Dezember präsentieren sie beim Fernsehsender „MyTVplus“ die beliebte „Musikanten Scheune“.

Cottbus nach der Öffnung der Mauer